Trainingsraum

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Trainingsraum

 

Was ist der Trainingsraum?

Seit November 2003 gibt es an unserer Schule das Trainingsraumprogramm oder „Programm des eigenverantwortlichen Denkens“. Dieses Programm wurde von dem amerikanischen Sozialpädagogen Ed Ford entwickelt und ist inzwischen an vielen deutschen Schulen eingeführt worden.

Ziel dieses Programms ist es, Unterrichtsstörungen zu reduzieren bzw. abzubauen, da ein Kind nur in einer störungsfreien Unterrichtsatmosphäre konzentriert arbeiten und gute Leistungen erzielen kann.

Die Methode des Trainingsraumprogramms ist es, erzieherisch auf die Schülerinnen und Schüler einzuwirken, um sie zu eigenverantwortlichem Denken und Handeln zu führen.

Die Methode basiert auf drei Grundregeln (Grundgesetz), aus denen 12 Klassenregeln abgeleitet sind, die mit den Schülerinnen und Schülern besprochen und in allen Klassenräumen ausgehängt sind.

 

Grundgesetz

Jede/r Schüler/in und Lehrer/in hat das Recht

  • auf störungsfreien Unterricht
  • auf würdevolle Behandlung
  • auf unversehrte Umgebung und unbeschädigtes Material

 

Klassenregeln

  1.   Ich folge den Anweisungen den Lehrers/der Lehrerin.
  2.   Ich erscheine pünktlich zum Unterricht.
  3.   Ich gehe zu meinem Platz, wenn der/die Lehrer/in die Klasse betritt.
  4.   Ich benutze nur die Unterrichtssprache.
  5.   Ich verzichte auf Äußerungen, die andere verletzen.
  6.   Ich äußere mich nur, wenn ich aufgefordert werde.
  7.   Ich benutze nur Dinge, die für den Unterricht benötigt werden.
  8.   Ich lasse meine Mitschüler/innen in Ruhe arbeiten.
  9.   Ich verlasse meinen Platz nur mit Erlaubnis des Lehrers/der Lehrerin.
  10.   Ich trinke, esse und kaue nur in den Pausen.
  11.   Ich werfe nichts nur die Klasse.
  12.   Ich beschädige nichts und benutze Dinge nur zweckentsprechend.

 

Praktische Durchführung an der RSV

In unserer Schule existiert ein Trainingsraum, der von durch methodisch geschulte Lehrerinnen und Lehrer besetzt ist.

  • Wenn eine Schülerin/ein Schüler gegen eine der Rgeln verstößt, wird sie/er auf das Verhalten angesprochen und vor die Entscheidung gestellt, die Störung einzustellen oder den Trainingsraum aufzusuchen. Entscheidet er/sie sich sein Verhalten zu ändern, wird ihm/ihr ebenfalls bewusst gemacht, dass er/sie sich bei einer erneuten Störung automatisch dafür entscheidet, in den Trainingsraum zu gehen.
  • Bei einer erneuten Störung geht die Schülerin/der Schüler mit einem „Laufzettel“, auf dem Name, Datum, Uhrzeit, Fach, Lehrer und Art der Störung eingetragen sind, in den Trainingsraum.
  • Im Trainingsraum führt der Lehrer/die Lehrerin ein Gespräch mit dem Schüler/der Schülerin, um gemeinsam die Gründe für das Störverhalten herauszufinden.
  • Die Schülerin/der Schüler hat die Gelegenheit, sein Verhalten zu reflektieren, sowohl im Gespräch als auch schriftlich. Sie/er erstellt unter Aufsicht und mit Hilfe des Lehrers/der Lehrerin einen Plan, der einen Vorschlag enthält, wie das Verhalten in Zukunft geändert werden kann.
  • Sie/er kehrt nicht in die laufende Unterrichtsstunde zurück, sondern händigt den Plan dem betroffenen Lehrer/ der betroffenen Lehrerin erst zu Beginn der folgenden Fachlehrerstunde aus. Erst wenn dieser/ diese den Plan akzeptiert hat, kann die Schülerin/der Schüler wieder am Unterricht teilnehmen.
  • Nach dreimaligem Aufenthalt im Trainingsraum werden die Eltern umgehend informiert und die Schülerin/der schüler wird vom Unterricht suspendiert, bis ein Gespräch mit der Schulleitung und den Eltern stattgefunden hat. In diesem Gespräch wird gemeinsam nach den Ursachen für das Störverhalten gesucht und es werden Vereinbarungen zum weiteren Vorgehen getroffen.
  • nach viermaligem Aufenthalt im Trainingsraum wird eine Disziplinarmaßnahme verhängt und die Eltern verpflichtet, einen Termin bei unserem Kooperationspartner, der Jugend- und Drogenberatung, wahrzunehmen.

 

Für die Situation im Klassenraum bedeutet diese Vorgehensweise, dass Konflikte verlagert werden, der Unterrichtsfluss nicht durch langwierige Diskussionen oder Ermahnungen gestört wird und somit die lernbereiten Schülerinnen und Schüler davon profitieren.