Sitze ich in meinem Audi und blicke mich um, sieht das Innenleben des Wagens eigentlich recht schön aus. Armaturenbrett, Mittelkonsole und andere Elemente sehen edel aus. Es wirkt wie feiner Stoff oder Leder. Aber es wirkt nur so!
Eigentlich handelt es sich nur um billiges Plastik, das mit einer feinen Strukturierung „auf edel gemacht“ wurde. Dieses Kunststück (im wahrsten Sinne des Wortes) bringt die Firma Krüth fertig, die in Wald und Merscheid unter anderem für Volkswagen und Audi produziert, aber in der Automobil-Branche weltweit bekannt und tätig ist!
Vor einigen Wochen war Frau John, geborene Krüth, in den 9er Klassen, um die Firma und den Beruf des Graveurs vorzustellen, der für die Veredelung der Optik verantwortlich ist. 15 Schüler fanden den Beruf so interessant, dass sie mit Herrn Heidelberg am verregneten 7. Dezember nach Merscheid fuhren, um sich den Produktionsprozess und den Arbeitsalltag des Graveurs genauer anzusehen. Wir wurden von Frau John und Ihrem Bruder durch die Halle geführt und bekamen genauen Einblick. Besonders beeindruckend war ein großer Laser, mit dem Gravuren in Metall geschnitten wurden. Neben diesem Werkzeug im Wert von einigen Millionen Euro sind in erster Linie klassische Handarbeit und Kunstfertigkeit gefragt. Besonders fiel das gute Miteinander zwischen den Mitarbeitern und den Junior-Chefs auf.
Vielleicht wird ja auch ein(e) RealschülerIn mal Interesse an einer Ausbildung zum Graveur haben!? Die Firma Krüth expandiert und sucht immer motivierte Auszubildende. Einige Praktikumsstellen sind schon reserviert. Traut euch und fragt nach!
Thomas Heidelberg (Berufswahllehrer)